August Prentzel
1843 bis 1900
Mit Wirkung vom 1. Januar 1876 war das Hagener Stadtgebiet um Eilpe und Wehringhausen vergrößert und somit die Einwohnerzahl auf 25.000 erhöht worden.
Gleichzeitig erhielt die Volmestadt den Status eines selbständigen Stadtkreises.
Knapp vier Monate später, am 27. April 1876 wählte die Hagener Stadtverordnetensammlung den damals 33-jährigen August Prentzel zum neuen Bürgermeister.
Am 3. Februar 1843 hatte er in Hannover das Licht der Welt erblickt.
Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaft trat August Prentzel zunächst als Stadtsyndikus in den Dienst der Stadt Goslar, bevor es ihn als Stadtoberhaupt an die Volme verschlug.
Profunde Sachkenntnis und ein immenser Arbeitseifer waren charakteristisch für den als guten Redner und konzilianten Gesprächspartner geltenden Verwaltungschef.
Kaum verwunderlich daher, daß er nach Ablauf seiner ersten 12-jährigen Amtsperiode am 12. März 1888 und nochmals am 26. Mai 1900 - und dies sogar einstimmig - wiedergewählt wurde.
Doch auch außerhalb der Stadtmauern fand das Wirken von August Prentzel eine entsprechende Würdigung.
Denn die preußische Staatsregierung verlieh ihm am 5. Mai 1888 den Titel des Oberbürgermeisters.
Während der Amtszeit von August Prentzel erfolgte die Gestaltung des Stadtgartens und des Stadtwaldes, aber auch der Neubau der Ingenieurschule am Volmeufer, des Gymnasiums an der Goldbergstraße und von drei Kirchen im Stadtgebiet.
Außerdem wurde noch vor der Jahrhundertwende Hagens erste Badeanstalt eröffnet, die erste elektrische Eisenbahn in Betrieb genommen und mit dem Neubau des Rathauses, der allerdings erst 1903 fertiggestellt wurde, begonnen.
Die gleichzeitige Ansiedlung neuer Industriebetriebe und die Entstehung neuer Wohnviertel leiteten den Weg Hagens zu einer Großstadt ein.
Als August Prentzel ein halbes Jahr nach Beginn seiner dritten Amtsperiode plötzlich und unerwartet am 21. November 1900 starb, hatte sich die Einwohnerzahl der Volmestadt bereits auf 50.000 verdoppelt.
Im November 1900 hatte der gesundheitlich stark angegriffene August Prentzel fachärztliche Hilfe in Berlin gesucht, wo er einem Herzschlag erlag.
Unter großer Anteilnahme der Hagener Bevölkerung wurde der viel geachtete Oberbürgermeister auf dem Remberg-Friedhof beigesetzt.
Die Stadt Hagen hat dem Leben und Wirken von August Prentzel durch ein monumentales Ehrengrab mit seiner Büste ein Denkmal gesetzt.
1930 wurde dann die Verbindungsstraße zwischen der Hochstraße und dem Bergischen Ring nach ihm benannt.
Auch ein Weg im Stadtwald führt seinen Namen und erinnert noch heute an eine der stadtgeschichtlich bedeutendsten Persönlichkeiten und Epochen.